Samstag vor Pfingsten, 3. Juni 2017. So spät war noch nie. Nachdem uns die zuständigen Bau-
dezernenten der Gegend in eine baustellenbedingte Umleitung im zweistelligen Kilometerbereich
geschickt hatten, nahmen wir in Steinhude um 14.00 Uhr erst mal ein Mittag zu uns. Und ein paar
Getränke. Dann war es 15.00 Uhr. Und immer noch kein Kilometer gelakt. Eine erste defätistische
Stimme machte den Vorschlag: einfach weitertrinken und das Laking gleich für gescheitert er-
klären. Aber da zwei Kraftfahrer (Statutenreiter, ULF) bei diesem Vorschlag eher ins leere Glas
oder ins alkoholfreie Bier geschaut hätten, ging es dann 15.10 Uhr schließlich doch los.
Wenig See war zu sehen. Getrost kann man sagen, Meer geht nicht, also das Steinhuder Meer
geht nicht wirklich als Meer durch. Durchschnittstiefe 1,35 m, tiefste Stelle 2,90 m. Schönste
Stelle am ersten Tag war die letzte halbe Stunde auf der Strecke von Steinhude nach Madorf.
Holzwege durchs Moor. 12 km am ersten Tag doch noch geschafft, Annika legte ein über-
raschend hohes Tempo vor, indem sie auf Ideen kam wie: Papa umfahren, André umfahren.
Womit gemeint war, dass der Fahrer ihres Buggys (Ulf) mit vollem Tempo von hinten auf die
Betreffenden zuzusteuern hat, auf dass diese erschrocken zur Seite springen.
Effekt: hohes Laking-Tempo!
In den frühen Morgenstunden des Pfingstsonntag hatte Jung-Lakerin Annika beschlossen:
“Ich will Boot fahren!!!” Womit sie die Laker auf eine faszinierende Idee brachte: Statt wieder
mit dem Auto alle Umleitungen runs ums Steinhuder Meer abzufahren, könnte man auch direkt
von Steinhude nach Mardorf schippern, um dort am Endpunkt der gestrigen Strecke wieder
in die Laking-Spur zu steigen.
“Renn mal nach vorn, Ralf!” war eins der beliebtesten Spiele Annikas, das so funktioniert:
Der Ulf rennt voraus, dreht sich um, versucht mit großer Geste den Buggy aufzuhalten und
wird dabei von Buggy-Fahrer zum großen Vergnügen Annikas beinahe über den Haufen
gefahren. Aber auch “André ins Bein kneifen” erfreute sich großer Beliebtheit.
Abgesehen von nervenden Fahrradfahrern, behelmt, uniformiert und mit grimmigem
Blick, die mit jedem Klingeln verlangten, dass man samt Kinderwagen sofort ins nächste
Gebüsch springt, war die Tour noch schöner als gestern. Moor und Kühe, und ja - auch
Mücken. Trotz ausgiebiger Mittagspause und Beginn erst um 13.00 Uhr (nach Anlandung
am Nordufer) waren die 14 km um 18.00 Uhr geschafft, 19.00 starten Dusche und Bier.
Pfingstmontag mit seinen letzten sechs Kilo-
metern war der erste Tag in der Lakergeschichte,
da die Parkplatzsuche länger dauerte als das
Laking. (Stadtfest in Steinhude)